Nachdenklicher Abend mit Robert Habeck

Martina Neubauer und Robert Habeck

Warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht

Auf Einladung des Kulturvereins Herrsching kam Robert Habeck am 20. November ins Haus der Bayerischen Landwirtschaft. Volles Haus!

Viele waren gekommen, um den Menschen Robert Habeck hautnah zu erleben. Sympathisch, nachdenklich, offen und zugewandt nahm er das Publikum von Anfang an gefangen.

Neben der konzentrierten Lesung aus seinen beiden Büchern: „Wer wir sein könnten“ und „Wer wagt, gewinnt“ gewährte er Einblicke in seine Motivation, als Politiker Verantwortung zu übernehmen und erzählte launig, wie er den Grünen beitrat und was ihn dazu veranlasst hat, im mit Terminen gefüllten Jahr 2018 sich mit der Sprache und ihrer Wirkung auseinanderzusetzen. Die massive Veränderung im verbalen Umgang miteinander, persönliche Beleidigungen, Hassattacken nicht nur – aber natürlich in besonderer Weise – in den sozialen Medien, waren Anlass, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welchen Schaden an unserer Demokratie damit angerichtet wird. Robert Habeck forderte für den politischen Diskurs: „anstatt nur zynisch-populistisch zu sagen, was schlecht ist, brauchen wir eine Sprache, die einlädt.“ Seine klare Analyse „Die Wirkung der Sprache ist immens, denn Sprache beschreibt nicht nur die Wirklichkeit, sie „konstituiert“ – also erschafft – sie auch.“

Er nahm sich Zeit für das Publikum und die Fragen und – das war besonders eindrucksvoll – er gab keine gestanzten Antworten, sondern entwickelte seine Überlegungen und sprach so viele der Anwesenden an.

Vielen Dank an den Kulturverein Herrsching, dass er Robert Habeck eingeladen hat. Ich hoffe, dass der Diskurs fortgesetzt wird. Denn: Sprache und wie wir miteinander umgehen, prägen unsere Gesellschaft.

Schön, dass er sich im Anschluss an den offiziellen Teil noch viel Zeit fürs Publikum nahm. Mit ihm auf der Couch hatten unsere Bürgermeisterkandidatin für Starnberg Kerstin Täubner-Benicke und ich Gelegenheit mit ihm über den anstehenden Kommunalwahlkampf zu sprechen.

Eine Gruppe Jungbauern, die im Haus der Bayerischen Landwirtschaft tagte, bat ihn noch zu sich an den Tisch – keine Frage, dass er sich auch dort den Fragen, Ängsten und der Kritik stellte. Offen und sympathisch.